Abstillen nach Stiller Geburt

In der aktuellen Podcastfolge von "Sterneneltern begleiten", in der wir mit Carina über ihre Erfahrungen bei der Stillen Geburt sprechen, kommt auch das Thema "Selbstbestimmtes Abstillen auf".
Anlass genug, um über dieses wichtige Thema aufzukälren.. Ab dem 4. Monat kann bei einer Frau nach stiller Geburt die Milchproduktion einsetzen und es ist wichtig, sich damit auseinanderzusetzen, wie der Umgang damit aussehen soll. Aktuell wird den Frauen oft ungefragt und ohne Aufklärung in der Klinik eine Tablette zum Abstillen gegeben. Ein standardisierter Ablauf, der Frauen davor „schützen“ soll, den Milcheinschuss zu erleben. Und das ist gut gemeint und für viele Frauen sicherlich eine gute Option. Ich würde mir wünschen, dass es Standard wird, dass die Frau aufgeklärt wird: über Nebenwirkungen des Medikaments  und über Alternativen.
Ich finde wichtig, dass wir Frauen ermöglichen, alle Optionen zu kennen und selbst abzuwägen, was sich emotional und körperlich stimmig anfühlt. Es kann für die eine Frau absolut klar sein, dass sie so wenig wie möglich von ihrer Milchproduktion mitbekommen will und für die andere kann es wichtig sein, zu erleben, dass der Körper bereit wäre für das Baby. Der Prozess eines natürlichen Abstillens wird oft auch als Teil der Trauerbewältigung wahrgenommen. Manche nennen die Milchproduktion nach stiller Geburt auch die „weißen Tränen“, die der Körper weint.
In beiden Fällen ist es gut, eine Begleitung zu haben, z.B. Hebamme oder Stillberaterin. Das Abstillen durch Kühlen, Ausstreichen, Tee trinken, etc. dauert Tage oder vielleicht auch Wochen, bis die Milch ganz versiegt und es ist hilfreich, in diesem Prozess nicht allein zu sein. Auch trotz einer Tablette kann übrigens der Milcheinschuss einsetzen und auch dann wäre es  gut, wenn eine Hebamme in der Wochenbettbetreuung da ist, die das weitere Vorgehen begleitet.
Oft höre ich in den Fortbildungen, dass es schwierig ist, die Aufklärungsarbeit in der Klinik zu leisten. Deshalb empfehle ich gerne die tolle Broschüre von www.kindsverlust.ch – die zum Download auf deren Website bereitsteht https://www.kindsverlust.ch/informationen/arbeitshilfen/ und auch in Printform bestellt werden kann.
Was sind eure Erfahrungen zu dem Thema? 

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